Damit bestehende Herausforderungen angegangen und neue Projekte umgesetzt werden können, wurde für das Quartier Schillerpromenade zunächst ein übergreifendes Konzept erarbeitet – das sogenannte integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept – kurz ISEK . Dazu wurde das Quartier in einer Analyse genau untersucht.
Es wurden verschiedene Daten und Sachverhalte zusammengetragen, z.B. die Bevölkerungsentwicklung, die vorhandenen Angebote für Kinder und Jugendliche, die Bildungsangebote, die verkehrliche und die klimatische Situation sowie vieles mehr. Dann wurde geprüft, was die Stärken und die Schwächen des Quartiers sind. So wurde deutlich, wo noch Handlungsbedarf besteht, um das Quartier Schillerpromenade an die Bedürfnisse der hier wohnenden Menschen anzupassen.
All das wurde gemeinsam mit Interessierten öffentlich in zwei „Schillerdialogen“ diskutiert.
Der erste Schillerdialog erfolgte am 15.01.2020. An dem Abend kamen der Einladung vom Bezirksstadtrat Jochen Biedermann ca. 100 interessierte Bürger*innen, Akteure und Verwaltungsmitarbeitende zum gemeinsamen SchillerDialog in der Karl-Weise-Grundschule nach.
Der zweite Schillerdialog fand vom 22. Juni bis 26. Juli 2020 statt. Es wurden Ausstellungtafeln in die Fenster der Ev. Kirchengemeinde Genezareth am Herrfurthplatz gehängt, so dass sie jederzeit besichtigt werden konnten. Anregungen und Hinweise konnten während der Ausstellungslaufzeit in den Briefkasten der Kirchengemeinde eingeworfen oder direkt an das Planungsbüro Planergemeinschaft gesendet werden. Zum anderen gab es die Möglichkeit an zwei Tagen auf dem Herrfurthplatz direkt mit den Mitarbeitenden des Bezirksamtes Neukölln und der Planergemeinschaft ins Gespräch zu kommen.
Bürgerinnen und Bürger beim ersten und zweiten SchillerDialog
Im Rahmen des ISEK Schillerpromenade wurde ein Leitbild für die künftige Entwicklung des Quartiers entwickelt (hier als PDF)
Auf Grundlage der Stärken und Schwächen und den Handlungsbedarfen wurde das Leitbild für die anzustrebende Entwicklung erarbeitet. Im Leitbild steht eher das Quartier als Gesamtes im Vordergrund. Untersetzt wird es mit Entwicklungs- und Handlungszielen.
Zum Beispiel:
Die Bildungsangebote und sozialen Einrichtungen sind wichtige Anlaufstellen für alle Anwohnenden im Quartier. Deswegen ist ein Entwicklungsziel: sie weiter zu erhalten und für die unterschiedlichen Bedarfe um- oder auszubauen.
Das wird konkretisiert über die Handlungsziele: kurzfristige Sicherung und langfristige Erweiterung, zum Beispiel über das Anmieten neuer Räumlichkeiten und die barrierefreie Umgestaltung aller Bildungseinrichtungen oder öffentliche Treffpunkte im Quartier.
Das Gerüst für die Weiterentwicklung des Quartiers Schillerpromenade wird im ISEK gegliedert in drei Bestandteile:
Die Karl-Weise-Schule gilt als ein wichtiges Bildungangebot im Quartier
Für die künftige Entwicklung im Quartier Schillerpromenade benennt das ISEK folgende Ziele als besonders wichtig:
Gleichzeitig gibt es noch ein paar weitere wichtige Themen, die in der Entwicklung des Quartiers immer berücksichtigt werden. Diese sogenannten Querschnittsthemen sind:
Um diese Ziele zu erreichen, braucht es konkrete Maßnahmen für die kommenden Jahre. Das können bauliche Projekte sein, wie die Umgestaltung der Schillerpromenade. Es gibt aber auch Maßnahmen mit kooperativem und aktivierendem Charakter, wie zum Beispiel die Förderung eines stadtverträglichen Tourismus oder auch die Bereitstellung eines Quartiersfonds von bis zu 10 000 € jährlich, damit Ideen und Projekte von Menschen aus dem Quartier gefördert werden.
Finanziert werden die Maßnahmen über Geld aus dem Förderprogramm Lebendige Zentren und Quartiere und weiteren Finanzierungsquellen.
